Zwei Weltkriege sowie etliche Vorstands- und Dirigentenwechsel hat der Sängerbund Oberachern unbeschadet überstanden. Der Verein feierte 2012 sein 150-jähriges Bestehen.
Eine bewegte Vereinsgeschichte hatte der Oberacherner Gesangverein Sängerbund vorzuweisen, der am Wochenende vom 27. bis 28. Oktober2012 sein 150-jähriges Bestehen feiert.
Dabei hatte der Verein gar einmal einen Namenswechsel zu verzeichnen, da er im Jahr 1924 den Beinamen Männergesangverein »Schöneck« Oberachern erhielt, den
Namen des vordersten Absatzes des Bienenbuckels. Gegründet wurde der Sängerbund als Männergesangverein im Mai 1862, wovon aber keine Einzelheiten überliefert sind, da Protokolle ein Opfer der Kriege wurden. Der erste erhaltene
Nachweis ist ein Protokollbuch von 1878. Der erste Eintrag ist die von der Mitgliederversammlung abgesegnete Satzung des MGV »Harmonie« Oberachern.
1908 folgte die Weihe der ersten Vereinsfahne. Kam während des Ersten Weltkrieges das Vereinsleben zum Erliegen, wovon ein einziger Tätigkeitsbericht zeugt, so litt der Verein im Zweiten Weltkrieg vor allem unter der Einberufung des größten Teiles der
Sänger. Eine Gruppe betrieb dann die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit. »Otto Fehr, später Vorsitzender der Achertalgruppe, dessen Name mit der Wiederbegründung des Vereins untrennbar verbunden ist, arbeitete zäh und unbeirrbar mit seinen Leuten an der Wiederauferstehung des Männergesangvereins Oberachern«, heißt es in der Chronik.
17 Vorsitzende
Antrag um Antrag wurde von ihm an die Besatzungsmacht formuliert. Am 30. Juni 1947 gab sich der Verein in einer Wiederbegründungsversammlung außer einer neuen Satzung auch den neuen Namen Männergesangverein »Sängerbund«
Oberachern.
1952 wurde erstmals die Marke von 100 Sängern überschritten.
1962 zum 100-Jährigen folgte die Weihe einer neuen Vereinsfahne und die Verleihung der Zelter-Plakette.
1967 kam der Jugendchor Antoniusspatzen dazu, der jedoch 1982 wieder aufgelöst wurde.
Um Gestaltungsideen wa der damalige Dirigent Michael Glatz nicht verlegen. Dies führte 1968 zur Gründung der „Monte-Bieno-Sänger“ und 1990 des Frauen- und des Gemischten Chors. Hatte der Verein bis heute 17 Vorsitzende, so schwangen mit 16 Dirigenten nahezu genauso viele den Stab. Konzerte gab es im „Adlersaal“ und in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau mit dem damaligen Streichorchester.
2015 – 2018
Zeichen der Zeit erkannt
2014 zählte der Sängerbund Oberachern 18 Sängerinnen und 22 Sänger sowie 229 fördernde Mitglieder.
Dennoch waren die Zeichen der Zeit unübersehbar. Das Duchschnittsalter des Chores war eindeutig zu hoch und es verging keine Jahr wo sich Mitglieder aus gesundheitlichen Gründen verabschieden mussten oder gar plötzlich verstarben.
Entweder jetzt neu anfangen oder bald ganz aufhören – vor dieser Wahl standen die Oberacherner Sänger mit ihrem Traditionsverein.
Den Wandel aktiv gestalten: Mut, alte Zöpfe abzuschneiden und Neues zu wagen
Eine Idee nahm Gestalt an: aus dem Sängerbund Oberachern wurde der HeartChor des Sängerbund Oberachern 1862 e.V.
Der neu gegründete »Heartchor« sollte dem Sängerschwund beim Sängerbund entgegenwirken.
Dass es etwas Neues geben musste, wussten die 3 neuen Vorsitzenden schon seit vielen Jahren – es mangelte nur an der Umsetzung.
Monika Zimmermann, Rosemarie Springmann und Martina Köppel packten es an.
2016 Gründung des HeartChors
Mit der Gründung des HeartChors im neu renovierten Proberaum wurde schließlich der Wandel eingeleitet. Im Repertoire des neuen Chors finden sich Schlager, Rock-Pop-Hits, Evergreens in Deutsch, Englisch und weiteren Sprachen
Der Stammchor wurde unter dem Namen „Silberherzen“ weitergeführt, musste aber mangels Zukunftsperspektive 2017 aufgegeben werden
2017 Chorrevue „Herzklopfen“
Das erste Chorprojekt in Cooperation mit dem Gesangverein „Frohsinn“ Sasbach wurde an zwei Abenden mit großem Erfolg aufgeführt
2017 Gewinn der „Badischen Chorprämie“
Jedes Jahr werden vom Badischen Chorverband 12 Projekte ausgezeichnet, welche den Chorgesang auf außergewöhnliche und innovative Weise fördern.
Das ist dem Sängerbund Oberachern 2017 mit der Neugründung des „HeartChor“ und dem ersten Projekt, der Chorrevue „Herzklopfen“ gelungen. Die Prämie wurde in das neue Projekt investiert.
2018 „Magic in Blue“
Unter diesem Titel vereinte der HeartChor Oberachern (dieses Mal verstärkt durch das Collegium Vocale Strasbourg-Ortenau und der Singgemeinschaft Scherzheim) magische Momente (durch den Magier Ralf Gagel) und magische Musik aus Swing, Soul und Jazz
2019 Konzertabend „Lieblingslieder“
Nach einem Chorleiterwechsel präsentierte der HeartChor mit der neuen Dirigentin Anne Demougin an diesem Abend weihnachtliche und weltliche Lieblingslieder. Musikalische Unterstützung erhielt der HeartChor vom Grundschulchor der Antoniusschule und dem Gospelchor „Heaven’s Gate“ aus Kappelrodeck.
2020 Projekt „Keltische Klänge“ – ausgefallen
Leider fiel das zu Jahresbeginn vielversprechend beginnende Projekt ( 25 Projektsängerinnen und Sänger“ der Corona-Pandemie zum Opfer.
Ab März 2020 konnte nur noch sporadisch (Sommer) – ab Oktober überhaupt nicht mehr geprobt werden.
Eine Aufhebung des Probeverbotes ist noch nicht in Sicht – 02/21
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Ab 2022 konnten wir den Probebetrieb – teilweise mit Einschränkungen und Abstandsregeln – wieder aufnehmen.
Um die verlorene Zeit wieder aufzuholen und das Risiko einer Konzertabsage zu verringern, aber auch um das 160-jährige Bestehen des Vereins zu feiern, plante die Vorstandschaft eine Jubiläums-Tournee durch Oberachern. Unter dem Motto: “ Der HeartChor Oberachern präsentiert: Singen to go“ wurden an 6 verschiedenen öffentlichen Orten in Oberachern, an 6 Probedonnerstagen ca. 30-40-minütige open Air Konzerte gegeben. Die Resonanz beim Publikum war erfreulich und der Verein konnte nebenbei noch eine stattliche Summe für ukrainische Flüchlinge sammeln. Für die Aktiven war die Tournee ein sehr schönes Gemeinschaftserlebnis, das alle zusammenschweißte. Ausserdem konnte man wieder das nötige Selbstvertrauen für öffentliche Auftritte sammeln. Unterstützt wurde der Verein durch Fördergelder des Bundes.
2023 – Celtic spirit, mystische Momente und Melodien
Am 18.11.23 konnte der HeartChor sein seit 3 Jahren verschobenes Keltisches Projekt-Konzert zur Aufführung bringen.
Ca. 15 Projektsänger meldeten sich dieses Mal bei der Projektwerbung, von denen 11 dann auch beim Konzert dabei waren (5 wurden anschließend feste Mitglieder).
Es war ein abwechslungsreiches Programm mit einer tollen Liedauswahl von „Mull of Kintyre“, „En filant ma quenouille“, „Tri martolod“ über „Scarborough fair“ , „Amazing graze“ und „Only time“ bis zu „The wellerman“ und „Auld lang syne“. Unterstützt wurde der Chor von Tanja Schlegel am Klavier, Joe Faessler an Schlagzeug, Tin Whistle und Percussion, Jana Langhardt an der Keltischen Harfe und der Steptanzgruppe Step Attack.
Besondere Highlights schafften die beiden Solisten Daniella und Patrick Demougin mit z.B. Ed Sheerans „Thinking out loud“
Das Publikum in der ausverkauften Turnhalle war begeistert.
2024 – 4 Elemente – Erde, Wasser, Wind und Feuer
Fortsetzung folgt – 04.01.24/mz